Internationales Forschungsprojekt FLEX4RES bewilligt
FLEX4RES- Data Spaces for Flexible Production Lines and Supply chains for Resilient Manufacturing
In einem Produktionssystem erfordern Produktionsabläufe mit hohen menschlichen Leistungsanforderungen, wie beispielsweise Umformprozesse, bei der Entwicklung eines neuen Produktes eine Anpassung der Prozessparameter aller Produktionsschritte. Unzulänglichkeiten sind hauptsächlich auf das Fehlen effizienter Möglichkeiten für sicheren Datenaustausch und Rekonfigurationsresilienz zurückzuführen
Hierzu hat ein Konsortium mit 17 Partnern aus 6 EU Ländern (Austria, Belgium, Greece, Luxemburg, Germany, and Spain) im Rahmen des EU Programms HORIZON EUROPE erfolgreich das Projekt FLEX4RES beantragt, das von der Europäischen Kommission gefördert wird (Projektnummer: 101091903). Die Universität Siegen ist mit den Lehrstühlen FAMS und UTS am Projekt FLEX4RES beteiligt. Projektstart ist der 01.01.2023.
Im Rahmen von FLEX4RES ermöglicht ein digitaler Zwilling des Wertschöpfungsnetzwerks als Schlüsseltechnologie die Realisierung von Rekonfigurationsprozessen in hochflexiblen Produktionssystemen und -netzwerken. Die Technologieverknüpfung wird durch das Schlüsselelement der Selbstbeschreibung mit verknüpften, standardisierten Informationsmodellen dargestellt - insbesondere in Bezug auf die Resilienz. Die entwickelte Plattform und spezielle Hardware sollen bestehende, in der Industrie bereits etablierte Lean-Management-Ansätze, die in Verbindung mit dem Rekonfigurationsmanagement stehen, mittels der Digitalisierung der Produktion, bekannt als Industrie 4.0, verbessern, indem der Informationsaustausch zwischen den Stakeholdern der Wertschöpfungskette ermöglicht wird.
Die Universität Siegen beschäftigt sich im Projekt hauptsächlich mit einem Anwendungsszenario einer rekonfigurierbaren Folgeverbundfertigung. Dies beinhaltet die Entwicklung eines rekonfigurierbaren Smart-Tool-Systems mit integrierten Sensoren in Zusammenarbeit mit anderen Projektpartnern. Das Smart-Tool-System umfasst ein Fehlererkennungssystem und eine KI-basierte Strategie für die effektive Anpassung der intelligenten Werkzeuge in unterschiedlichen Arbeitsschritten. Das KI-System unterstützt den gewerblichen Mitarbeiter bereits im ersten Prozessschritt bei der Erkennung, Bestimmung und Beseitigung von Fehlern. Hierzu gehören die physischen Anzeigegeräte, deren Einrichtung, das Erfassen von menschlichen Rückmeldungen, der kommunizierte Inhalt und das Interaktionskonzept zwischen dem Mitarbeiter und dem KI-System. Das Projekt ist von großer Bedeutung für die Realisierung hochflexibler Produktionssysteme und -netzwerke, bei denen die Rekonfiguration von Prozessen eine wesentliche Rolle spielt.